TPS – Thermoplastische Styrol-Blockcopolymere
Thermoplastische Styrol-Blockcopolymere, kurz TPS, gehören zur Gruppe der Polymerblends und basieren auf sogenannten Styrol-Blockcopolymeren (SBCs). Diese Polymere bestehen typischerweise aus einem weichen Mittelblock aus Polyethylen oder Polybutylen, der zwischen zwei harten Endblöcken aus Polystyrol liegt. Die Kombination dieser strukturellen Bausteine verleiht TPS-Werkstoffen ihre besondere Flexibilität und thermoplastische Verarbeitbarkeit.
TPS-Materialien sind äußerst vielseitig einsetzbar und überzeugen durch eine sehr gute Beständigkeit gegenüber polaren Medien wie Wasser oder Säuren. Ein besonderes Merkmal ist die ausgezeichnete Haftung zu einer Vielzahl technischer Thermoplaste, darunter Polypropylen (PP), Polyamid (PA), PC/ABS, aber auch zu SAN, ASA, PBT und POM. Zudem bieten TPS ein sehr breites Härtespektrum – von besonders weichen Typen mit etwa 30 Shore 00 bis hin zu 60 Shore D. Diese Bandbreite ermöglicht den Einsatz in unterschiedlichsten Anwendungen. Darüber hinaus lassen sich TPS gezielt modifizieren, um spezielle Anforderungen wie UV-Beständigkeit, erhöhte Fließfähigkeit, Flammschutz, elektrische Leitfähigkeit oder individuelle Oberflächeneigenschaften zu erfüllen.
In der Verarbeitung zeigen sich TPS äußerst anwenderfreundlich. Sie lassen sich sowohl im Spritzguss als auch in der Extrusion hervorragend verarbeiten. Dank ihrer sehr guten Fließ- und Haftungseigenschaften sind sie besonders gut für Mehrkomponentenanwendungen geeignet, etwa im 2-Komponenten-Spritzguss.
Trotz aller Flexibilität stoßen auch TPS an Ihre Grenzen: Bei der Beständigkeit gegenüber unpolaren Medien und auch im Abrieb schneiden Standard-TPS im Vergleich zu z.B. TPU schlechter ab. Die klare Stärke hochqualitativer TPS ist ihre Vielfältigkeit sowie die individuelle Modifizierbarkeit nach Kundenwunsch und macht sie zu der vielseitigsten TPE-Klasse am Markt.
Typische Einsatzgebiete von TPS reichen von:
- ergonomischen Griffe und Dichtungen über
- Spielzeuge bis hin zu
- sensiblen Anwendungen im medizinischen Bereich.
Im Automobilbereich ist die Materialklasse z.B. in Ablagematten sowie in Scheibenumspritzungen zu finden.