Thermoplastische Styrol-Block-Copolymere (TPS)

Was bedeutet TPS?

Das Wichtigste in Kürze:

  • TPS-Produkte bestehen mindestens aus einem Dreiblockcopolymer von Styren und einem bestimmten Dien bei dem die beiden Endsegmente aus Polystyren sind und das innere weiche Segment ein Polydien oder hydriertes Polydien ist.
  • TPS sind Compounds - das heißt, die Hersteller schmelzen und homogenisieren verschiedene Rohstoffe in Extruderanlagen.
  • Thermoplastische Elastomere können auch blasgeformt oder im 3D-Druckverfahren verarbeitet werden.
  • Thermoplastische Elastomere können aufgrund ihrer physikalischen Vernetzung jederzeit aufgeschmolzen und in die Verarbeitungskette zurückgeführt werden.

Was bedeutet TPS?

Thermoplastische Styrol-Block-Copolymere (TPS) beschreiben eine Untergruppe der Thermoplastischen Elastomere (TPE).

TPS-Produkte bestehen mindestens aus einem Dreiblockcopolymer von Styren und einem bestimmten Dien bei dem die beiden Endsegmente aus Polystyren sind und das innere weiche Segment ein Polydien oder hydriertes Polydien ist.

Wie werden TPS hergestellt?

Anders als TPA, TPC und TPU zählen TPS nicht zu den Reaktorprodukten. TPS sind Compounds - das bedeutet, dass Hersteller verschiedene Rohstoffe in Extruderanlagen aufschmelzen und homogenisieren. Bei TPS-Werkstoffen werden verschiedene SBC-Polymere mit Thermoplasten gemischt. Durch das gleichmäßige Mischen der Thermoplastkomponente mit der Weichkomponente (SBC) entstehen die für TPS typischen Materialeigenschaften, sodass sie später im Spritzguss- oder Extrusionsprozess verarbeitet werden können. Zusammen mit weiteren Bestandteilen, wie Füllstoffen, Prozessölen und Additiven bestimmt die Auswahl und das jeweilige Mischverhältnis die Eigenschaften des jeweiligen Compounds.

Der Prozess des Mischens und Compoundierens von SBC-Polymeren mit anderen polymeren Werkstoffen und Inhaltsstoffen ermöglicht den Herstellern nahezu unbegrenzte Möglichkeiten: Je nach Einsatz der Rohstoffe, aber auch je nach Mischverhältnis, werden neue Rezepturen entwickelt. Diese Vielfältigkeit kann sogar noch erweitert werden: Mit Hilfe von speziellen Additiven und Füllstoffen können Polymermischungen mit Eigenschaften wie elektischer Leitfähigkeit oder auch Flammwidrigkeit aufwarten.

Darüber hinaus haben auch der Produktionsprozess selbst und die angewandten Bedingungen einen bedeutenden Einfluss auf die Eigenschaften der TPS-Materialien und deren Performance.

Wie werden TPS verarbeitet?

Thermoplastische Elastomere werden in Granulatform produziert und an den Kunden geliefert. Das Granulat von KRAIBURG TPE kann ohne Zugabe von weiteren Stoffen verarbeitet werden. Es gibt verschiedene Verarbeitungsmöglichkeiten. Zu den am häufigsten verwendeten Methoden zählen der Spritzguss- und Extrusionsprozess. Thermoplastische Elastomere können jedoch auch blasgeformt oder im 3D-Druck verarbeitet werden.

Je nach Rezeptur und Eigenschaften ist es möglich dass die Materialien durch die Verarbeitung im Mehrkomponenten-Spritzguss, aber auch in der Co-Extrusion eine Haftung zu anderen Materialien eingehen. Produkte von KRAIBURG TPE gehen eine Haftung mit Polypropylen (PP), Polyehylen (PE) und Polystyrol (PS) sowie mit technischen Kunststoffen wie Polycarbonat (PC), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Styrol-Acrylnitril-Copolymer (SAN), Polybutylenterephthalat (PBT), etc. ein. Auch mit Polyamid, wie PA6, PA66 und PA12 können hervorragende Haftungsergebnisse erzielt werden.

Die Erfolgsgeschichte von Thermoplastischen Elastomeren basiert zum Großteil auf den Vorteilen des Mehrkomponenten-Spritzgusses. TPE-Compounds lassen sich wie Kunststoffe verarbeiten, weisen jedoch Eigenschaften von Elastomeren auf. Diese Gegebenheit ermöglicht eine effiziente Verarbeitung bei hohen Stückzahlen – besonders mit der Zwei-Komponenten-Technologie.

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Unsere produkte

Lassen sich TPS recyclen?

Thermoplastische Elastomere lassen sich aufgrund ihrer physikalischen Vernetzung immer wieder einschmelzen und in den Verarbeitungsprozess zurückführen. In ausgewählten Anwendungen empfiehlt der Hersteller meist eine Zugabe von bis zu 15 % zum Neumaterial um Anfahrmaterialien und Angüsse wieder zu verwerten.  

Zudem arbeitet KRAIBURG TPE intensiv an neuen Rezepturen bei denen bereits beim Herstellprozess Recyclate eingesetzt werden. Erste Recycling-Serien wurden bereits in das Portfolio mit aufgenommen und Projekte im Automobil- und Industrybereich erfolgreich realisiert. 

Produziert KRAIBURG TPE TPS?

Seit 1985 entwickelt und produziert KRAIBURG TPE Thermoplastische Elastomere auf Basis von Styrol-Block-Copolymeren. Über die letzten Jahrzehnte hat KRAIBURG TPE breites Fachwissen aufgebaut und konnte das Portfolio, welches zum Großteil aus TPS-Materialien besteht, mit viel Erfahrung weiter ausbauen – immer mit Blick auf die aktuellen Kunden- und Marktanforderungen. Maßgeschneidert und mit Präzision passt das Unternehmen Produkte den spezifischen Kundenanforderungen an.

Aufgrund der starken Marktorientierung und spezieller Marktteams entwickelt und produziert KRAIBURG TPE weltweit hochqualitative Compounds für die Automobilbranche, für Industrie- und Consumeranwendungen. Und auch für den hochsensiblen Medizin- und Pharmamarkt bietet das Unternehmen ein Portfolio mit umfassenden Zulassungen. 

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